Donnerstag und Freitag waren unsere Sightseeing-Tage, vollgestopft mit Sehenswürdigkeiten. Manche waren sehenswürdiger als andere… so viel im Voraus.
Tag 2: Donnerstag – Einkaufszentren im Überfluss
Donnerstag, also dem zweiten Tag in Bangkok, war unsere Tour vollgestopft mit angeblich sehenswerten Einkaufszentren und Rotlichtvierteln. Auf dem Plan standen drei Rotlichtviertel: Soi Cowboy, Nana Plaza und das Patpong-Rotlichtviertel.
Die Viertel passten eigentlich gut in unsere Route aber nach dem Besuch des Soi Cowboy wurden die anderen Rotlichtviertel direkt wieder aus unsere Planung geschmissen. Rotlichtviertel sind Mittags irgendwie keine gute Idee. Es gab in einem der bekanntesten Rotlicht-Straßen Bangkoks nicht viel zu sehen und wirklich bunt wird es wohl auch erst, wenn es dunkel wird. Hätten wir vorher drauf kommen können, sind wir aber nicht.
Ich musste an diesem Tag meinen Dickkopf durchsetzten und habe darauf bestanden alles zu Fuß abzulaufen. Die Vorstellung von einem schönen Spaziergang entlang von Hochhäusern und Sehenswürdigkeiten, die uns vielleicht zufällig über den Weg laufen, wurde schnell zerstört. Aber anstatt nachzugeben, sind wir weiter an einer lauten, Smogverpesteten Sechsspurigen Straßen spaziert. Wurden noch etlichen Tuk-Tuk Fahrern und Anzugverkäufern angesprochen.
Abwechslung von der schwülen Luft gaben uns die „sehenswerten“ Einkaufszentren, die Dank der Klimaanlagen die Luft auf eine angenehme Temperatur herunterkühlten. Danach hat uns die brütende Hitze immer wieder wie ein Schlag getroffen. Eins stand fest, an die Hitze haben wir uns zu dem Zeitpunkt noch nicht gewöhnt.
Die großen Einkaufszentren Terminal 21, Central World und MBK wollten wir uns anschauen. Fabi meinte in Deutschland, er wolle unbedingt ein Einkaufszentrum in Bangkok sehen, er hat gleich drei bekommen. Shoppen stand zwar nicht auf dem Plan, aber wenigstens mal den Unterschied zwischen deutschen Shoppingtempeln und den riesigen Malls hier in Asien sehen.
Das Terminal 21 liegt gegenüber des Soi Cowboy. Es ist einem Flughafen nachempfunden. Unterschiedliche Bereiche sind in Gates aufgeteilt und jede Ebene wurde einer anderen Stadt gewidmet.
Weiter ging es zur Central World, ebenfalls eines der größten Einkaufszentren. Auf dem Weg dorthin sollten wir an dem Erawan Schrein vorbei kommen. Es war schön verziert, soweit wir sehen konnten. Direkt davor hätte es aber eher wegen Überfüllung geschlossen werden sollen. Deshalb haben wir uns diesen oben von der Straßenüberführung aus angeschaut.
Das Central World hat uns überhaupt nicht vom Hocker gehauen, sodass wir uns nur schnell eine Bank gesucht haben, um endlich mal kurz zu sitzen und sind direkt weiter zum einem Markt in der Nähe. Der Pratuna Markt sollte eins der Highlights an diesem Tag werden. Ein Markt mit wenig Touristen. Dem Markt konnten wir leider auch nicht viel abgewinnen. Unser Bauch knurrte mittlerweile zunehmend lauter. Oberste Prioriät hatte nun Essen finden.
Fündig wurden wir auch einem überteuerten Essens-Markt direkt vor dem Einkaufszentrum. Probiert haben wir Chicken und Shrimp Dumpling. Sehr lecker! Mit 100 Baht auch kein Schnapper, aber ok.
Das war eigentlich nur ein kleiner Appetitanreger. Als Hauptspeise gab es Bratreis mit frittierten Shrimps. Der Reis war ok. Die Shrimps mit zu viel Fischgeschmack und auch im Ganzen frittiert, wollten wir dann doch lieber nicht essen. Wenn wir schreiben im Ganzen, meinen wir das auch. Das heißt mit Fühler, Augen und Schale. Damit konnten wir am zweiten Tag hier in Asien noch nicht umgehen…
Als letzten ging es mit schmerzenden Füßen zum MBK-Center. Riesen Teil mit unübersichtlichen Gängen und Rolltreppen. Der einzige Vorteil: hier kann günstig geshoppt werden. Wollten wir nach wie vor nicht… Also ab nach Hause.
Völlig fertig habe ich meinen Dickkopf Dickkopf sein lassen und hab mich von Fabi in den Skytrain schieben lassen. Und was sollen wir sagen. Mit nur ein mal Verfahren sind wir an unserem Bahnhof angekommen und sind die letzten eineinhalb Kilometer nach Hause gewandert.
Highlight des Tages: unsere Frühlingsrollen am Morgen
Tag 3: Freitag – Tempel Tag
Rein ins Getümmel hieß es für uns am Freitag. Die bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt standen bei uns an. Wie wir dorthin kommen sollte sich als nicht ganz einfach herausstellen…
Bahnfahrten haben wir schnell abgehakt. Aus Deutschland und Europa sind wir gut ausgebaute Bahnnetzwerke in den Großstädten gewohnt. Wir beiden nutzen diese regelmäßig, wenn wir unterwegs sind. Anders ist das hier in Bangkok. In dieser wirklich immer vollen Stadt, sind sie offensichtlich noch nicht so weit, dass sie ein gut ausgebauten Bahnsystem für notwendig halten. Gerade bei den Touri-Hotspots rund um den Grand Palace (Königspalat), Wat Pho und co. sind weit uns breit keine Bahnen zu finden. In der gesamten Altstadt müssen wir also mit Taxi, TukTuk oder zu Fuß voran kommen.
Das hieß für uns, so weit es ging mit der Bahn heran fahren und dann zu Fuß weiter um mit einem super günstigen Wassertaxi weiter zu fahren.
Touristenfalle – Freundliche Helfer
Kurzer Blick auf‘s Handy für die erste Orientierung, wo es lang ging und los geht‘s. Zweiter Check in welche der Straßen müssen wir einbiegen?… Vorbei geschlendert kommt eine wirklich nette Thailänderin und erklärt uns großzügig, wie wir zu unserem Ziel kommen. Jedoch sollen wir erst gegen 13:30 dorthin, weil der Palast zur Zeit für die Öffentlichkeit geschlossen ist, da der König dort gerade betet.
Schnell erklärt Sie uns an einer Karte, wo wir stattdessen hingehen sollen, damit wir die Zeit nicht vergeuden. Freundlich bietet sie uns an, dass sie in der Nähe des Bootsanleger arbeitet und bietet uns kurzerhand an, einfach mitzukommen. Gesagt getan. Unterwegs unterhalten wir uns nett. Bis sie uns von einer besonderen Angebot erzählt, was wir dank ihren thailändischen Akzent nur schwer verstehen. Sehen wir uns mir nichts dir nichts an einem Bootsanleger. Leider nicht da wo wir hinwollten.
Uns sollte ein Top-Angebot unterbreitet werden. Genau das, was wir immer wieder gelesen haben ist uns passiert. In einem Touristengebiet auf nette Angebote am Straßenrand gehört. Zum Glück fällt uns das rechtzeitig auf. Wir wimmelten sie ab und gingen einfach wieder. Auf einmal wird sie böse und versucht uns unfreundlich wieder zurück zu rufen. Uns egal, wir gehen.
Nun wieder auf uns gestellt geht es weiter. Durch Straßen, durch die wir sonst wohl nicht gegangen wären, finden wir endlich unser Wassertaxi.
Eine Bootsstation zu früh ausgestiegen werden wir vom nächsten Verkäufer angesprochen. Er fragt uns wieder, wo wir hin wollen. Na ja wir standen mal wieder planlos mit Handy in der Hand in der Gegend rum. Wieder dachten wir wie nett, bis – wer ahnt es – der Palast wieder bis 13:30 geschlossen ist und wie durch Zufall ein Tuk-Tuk-Fahrer angefahren kam.
Einigermaßen genervt, renne ich die nächsten anderthalb Kilometer an allem und jeden vorbei, der versucht mit mir zu reden. Ich wollte einfach nur noch ankommen. Fabi habe ich an Tuk Tuk Fahrern vorbeigeschliffen oder ihn sogar einmal stehen lassen. Die Taktik hat vorerst funktioniert.
Erster Tempel: Wat Pho. Hier haben wir das bisher Dreisteste erlebt. Direkt vor dem Eingang stand ein Mann in Uniform, der uns erklärte, der Zugang wird zur Zeit nur Chinese, Japanern und Einheimischen gewährt, da diese zur Zeit beten. Wir sollten später wieder kommen. Fast hätten wir das geglaubt – zu unserer Verteidigung, es waren keine Westeuropäer um uns herum, bis wieder ein Tuk Tuk Fahrer angekommen ist. Nein, ich mit uns! Ab in den Tempel!
Wat Pho:
Die 100 Baht pro Nase haben sich wirklich gelohnt. Wir haben mit gefühlt 1000 anderen Menschen in dem Tempel den längsten liegenden Buddah Thailands gesehen. Da der Königspalst direkt nebenan ist, muss der größte Buddah, natürlich auch dort sein. Total logisch, oder? Also wurde vor vielen Jahren der Buddah kurzerhand aus einer anderen Stadt gemopst und dort ausgebaut. Wo er vorher war?! – Vergessen… egal.
Noch nie haben wir so viel Gold an einem Ort gesehen. Die ganze Tempelanlage besteht aus vielen Gebäuden und jeder Menge Verzierung. Noch mehr Häuser, noch mehr Buddah, noch mehr Gold. Wahnsinn. Wir waren überwältigt.
Typisch für die Religion wurden brav vor jeden Tempel die Schuhe aus und nach dem Besuch wieder angezogen. Zur Überraschung wurden die weißen Socken kaum dreckig… zum Glück.
Wir haben unseren ersten Tempel gesehen. Juhu!
Grand Palace (Königspalast)
Direkt nebenan liegt der Königspalast. Noch mehr Gold. Und noch mehr Menschen, für meinen Geschmack zu viele Menschen. Der Eintritt kostete 500 Baht pro Person, eine Menge fanden wir. Fabi findet es hat sich gelohnt und kann auf jeden Fall weiter empfohlen werden.
Zuerst sind wir in einen Bereich gekommen, in dem viele kleine Tempel standen. Und wen wundert es, mit viel Gold verkleidet waren. Schade das wir hier kaum genug Platz hatten um schöne Bilder zu machen und erst recht nicht von uns beiden zusammen.
Wir haben noch nie so viele Menschen auf einem Fleck gesehen. Wenn in Deutschland Sehenswürdigkeiten voll sind, ist es nichts gegen den Grand Palace. Zum zweiten Mal haben wir Deutschland vermisst. Dort werden Besucherzeiten verteilt und schwups sind weniger Menschen auf einem Platz. Aber wir wollten ja genau das, also beschweren wir uns nur leise.
Raus aus dem Tempelbereich und zum Palast. Dieser ist von Außen wunderschön und mal nicht mit Gold überzogen, wie es die Tempel sind. Auf dem Vorplatz verteilt sich die Menge viel besser und wir konnten entspannter Bilder machen und das Gebäude bestaunen.
Leider war sehr viel Baustelle und wurde restauriert, sodass hier schon unsere Runde durch den Palast vorbei Das Thronhaus und andere Gebäude konnten wir weder von Innen noch von Außen bestaunen, sodass ich ein wenig enttäuscht das Gelände wieder verlassen hat.
Als letztes und wieder mit schmerzenden Füßen ging es für uns auf die andere Flussseite zum Tempel Wat Arun
Wat Arun
Mein Highlight. Für schlappe 4 Baht pro Person hatten wir eine kurze Überfahrt mit einem etwas größeren Holzboot. Dort haben sich, obwohl es auch eine Hauptattraktion ist, weniger Touristen hin verirrt. Den Tempel kann nicht betreten werden, lockt aber mit einem schönen Ausblick auf Bangkok.
Der Palast ist mit vielen kleinen Fliesen verziert und bekommt so sein schönes Muster, ohne viel goldene Verzierung.
Auf dem Heimweg haben wir noch lecker in einem Restaurant zu Abend gegessen, bevor es mit dem Boot und der Bahn wieder nach Hause ging.